Die Pfarrkirche St. Michael steht im hochgelegenen Ostteil von Mainroth. Der Chor der Sandsteinkirche wurde 1680 wieder aufgebaut, nachdem das Gotteshaus im Dreißigjährigen Krieg gebrandschatzt und verwüstet worden war. Der Turm mit der alten Sakristei stammt aus älterer Zeit – erkennbar durch das Kreuzgewölbe in der alten Sakristei.
Auf dem Turm befindet sich seit 1680 eine Halbkuppel mit Uhrerker und hoher fensterloser Laterne. Am 4. Juli 1684 wurde von Papst Innozenz XI. die Erlaubnis erteilt, einen Ablass am Fest des hl. Michael einzuführen, seither ist die Kirche dem Erzengel Michael geweiht. Im Jahr 1745 wurde das Langhaus nach Plänen des Bamberger Domzimmerermeisters Gruber vergrößert und erhöht. Über dem Hauptportal ist ein Sandsteinrelief der Krönung Mariens angebracht, in drei Nischen befinden sich die Gottesmutter, der heilige Josef und der heilige Sixtus.
Wenn man das Gotteshaus betritt, fällt sofort der breite Chor mit dem Hochaltar und den wuchtigen Altaraufbauten ins Auge. In der Chorstirnwand ein querovales Fenster, darüber die Bezeichnung ANNO MDCLXXX (im Jahr 1680).
Das Altarbild mit dem gekreuzigten Christus und Maria Magdalena, ist das Werk eines unbekannten Künstlers. Über dem Hochaltar der Patron der Kirche, St. Michael in einer Glorie mit Putten und Gewölk, wie er Luzifer in die Hölle verweist. Der Drehtabernakel birgt das Allterheiligste. Zu beiden Seiten des Hochaltares finden sich lebensgroße Holzfiguren von der schmerzhaften Muttergottes und dem heiligen Johannes Evangelist.
Der linke Seitenaltar ist Maria, der Mutter Gottes gewidmet, sie ist als Mutter mit Kind und Königin (mit Zepter und Krone) dargestellt. Darüber Gott-Vater (vermutlich aus der Brenckschen Werkstatt in Kulmbach) mit beiden Händen ein Cherubsköpfchen präsentierend und ganz oben ein Schutzengel, der ein Kind führt. Seit 2002 steht auf dem Altartisch eine Mutter Gottes aus Fatima, zu deren Ehren gesonderte Fatima-Andachten von Mai bis Oktober abgehalten werden.
Der rechte Seitenaltar steht zu Ehren des hl. Wendelin, des Patrons der Bauern und Hirten. Die Statue schuf Joh. Bernhard Kamm (1777). Darüber ein Wappen, das leider nicht zugeordnet werden kann. Ganz oben auf dem Altar steht Johannes Nepomuk. Die Knorpelwerksdekorationen werden ebenfalls mit Andreas Müller, einem Schüler von Hans Georg Brenck in Verbindung gebracht.
Das Taufbecken aus Sandstein mit Engeln, die Wappen und Schilder tragen, kommt aus dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts. Es wird als „nächstverwandt dem Taufbecken in der Pfarrkirche zu Fischbach LKr. Kronach bezeichnet“. Das Fischbacher Taufbecken stammt vom dem Bildhauer Georg Christain (Jahreszahl 1582).
Der reiche Stuck der Decke wird Appel und Ferg um 1745 zugeschrieben. An der Ostseite (zum Altar) päpstliche und priesterliche Insignien mit Eucharistiedarstellung. An der Süd- und Westseite das Herz Jesu und Kreuz mit Dornenkrone, zahlreiche Engel und Blumendarstellungen. Das Deckengemälde des Langhauses wurde 1955 von Ludwig Maurer-Franken ausgeführt, es zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel.
Die Kanzel und eine Kommunionbank aus dem 18. Jahrhundert wurden 1966 unter Pfarrer Schrenk entfernt, weil dieser nach den Maßgaben des II. Vatikanischen Konzils den Gottesdienst zum Volke hin zelebrierte. Die Kanzel ragte sehr weit in den Altarraum hinein und behinderte dadurch die Sicht auf den Opferaltar. Der jetzige Altartisch und der Ambo aus fränkischem Sandstein stammen von dem Künstler Thomas Leitherer aus Breitengüßbach und wurden in der Amtszeit von Pfarrer Pater Honorius Podleska angeschafft. Weihe am 2. Oktober 1995 durch Domkapitular Alois Albrecht aus Bamberg.
An der linken Seite der dreiteilige Beichtstuhl aus Nadelholz, um 1800. Auf dem hochgeschwungenen Gesims befand sich ehemals als Bekrönung ein Gemälde des Erzengels Michael, dargestellt mit der Seelenwaage. Das Bild wurde restauriert und hat jetzt seinen Platz im Pfarrhaus.
Der Kreuzweg mit seinen 14 Stationsbildern entstand um 1840. Die Bilder wurden im Jahr 1967/68 resauriert und neu gerahmt. Zwischen den Kreuzwegstationen findet sich links hinten die Figur eines unbekannten Heiligen sowie vorne eine Holzplastik des hl. Sebastian aus dem 18. Jahrhundert.
Rechts hinten eine Figur des hl. Christophorus und vorne eine Pieta (Schmerzensmutter nach der Kreuzabnahme) um 1850. Darüber hängt ein spätgotisches Kruzifix (um 1500). Das Kreuz wurde erneuert, der Corpus im Jahr 1968 restauriert. Dieses älteste Stück der Kirche könnte das Altarkreuz der zerstörten Kirche von 1680 gewesen sein.
Die Darstellung der Krönung Mariens an der Orgelempore ist eine handwerkliche Arbeit aus dem 17. Jahrhundert. In der Amtszeit von Pfarrer Hubert Thomalla wurde eine neue Orgel angeschafft. Domkapitular Schmer aus Bamberg weihte diese am 7. April 1980 und gab ihr den Namen „Marienorgel - Königin der Engel“. Die Orgel stammt aus der Werkstatt Eisenbarth in Passau.
Im Turm hängen seit 1950 vier Glocken:
- Die St. Michaels-Glocke „Sancte Michaele defende nos = verteidige uns“ mit dem Bild des Erzengels mit Flammenschwert und der Aufschrift „Wer ist wie Gott?“
- die St. Pauls-Glocke mit Bild des Hl. Paulus mit Buch und Schwert. Aufschrift: Aus Dankbarkeit und Verbundenheit mit Mainroth, gestiftet von Paul Hilpert, Maineck 1950,
- die Marienglocke und
- die St. Josefs-Glocke, sie trägt das Bild des hl. Josef mit dem Jesuskind und der Säge. Sie wird als Toten- oder Sterbeglocke bezeichnet.
Im Jahr 1942 musste die Pfarrei die zwei großen Glocken von ursprünglich drei Glocken zu Kriegszwecken abgeben, so dass nur noch eine Glocke auf dem Turm blieb. Am Kirchweihtag, 2. Juli 1950, konnte Pfarrer Römer drei neue Glocken weihen, die von Paul Hilpert aus Maineck gestiftet worden waren (Wert ca. 12 000 DM). Die Größte von diesen wiegt 20 Zentner. Mit der ursprünglich verbliebenen Marienglocke verfügt die Kirche seither wieder über ein schönes Geläute.