Wann beginnt die Lebensreise?

Wann beginnt die Lebensreise, wann endet sie? Mit dieser Überschrift war ein Vortrag von Käthe Goné vom Hospizverein Kulmbach überschrieben. Zu dem Vortrag hatte die Pfarrei Mainroth im Rahmen der Erwachsenenbildung ins Jugendhaus St. Heinrich eingeladen. Erfreulich viele interessierte Frauen und Männer waren der Einladung gefolgt.
Käthe Goné ist eine von zwei festangestellten Koordinatorinnen beim Hospizverein Kulmbach. Dass die Frage nach dem Beginn der Lebensreise zeitlich nicht genau festgelegt werden kann, liegt vielleicht auch an den unterschiedlichen Betrachtungsweisen und unter anderem auch daran, ob man vom bewussten Leben eines Menschen spricht oder ob man diese Frage an anderen Kriterien festmacht. Zum bewussten Leben sollte auch gehören, dass man sich immer wieder Zeit nimmt, sein Leben zu reflektieren und nicht erst zur inneren Ruhe zu kommen, wenn man krank ist, empfahl die Referentin.
Die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross wurde durch ihre Arbeit und vor allem durch ihre Bücher zur Mitbegründerin der Hospizbewegung. Ziel dieser Bewegung ist es, Räume zu schaffen, in denen Sterbende sich wohl fühlen und in denen ihr Sterben persönlich begleitet wird.
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“, so lautet ein berühmtes Zitat der britischen Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders (1918-2005). Während ihre Ansichten und Arbeitsweisen anfangs noch kritisiert wurden, so gilt Saunders heute als Pionierin der Palliativmedizin und Begründerin der modernen Hospizbewegung. Den Weg in den Tod ganzheitlich begleiten, das war die Vision von Cicely Saunders, ihr hat sie ihr ganzes Leben gewidmet. Ihre Arbeit auf dem Gebiet der Palliativmedizin trug maßgeblich dazu bei, die Bedürfnisse sterbenskranker Menschen neu zu überdenken.
Im vergangenen Jahr feierte der Hospizverein Kulmbach sein 25-jähriges Bestehen. „Gemeinsam statt einsam“ ist der Leitgedanke, der die Menschen des Vereins prägt und zusammenhält. Sie setzen sich ehrenamtlich für eine verantwortungsvolle und liebevolle Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen und deren Angehörigen ein. Das Wort „Hospiz“ stammt ursprünglich aus dem Lateinischen „Hospitium“ und bedeutet Gastfreundschaft, Bewirtung, Herberge. Im Mittelalter lagen Hospize an den großen Pilgerwegen. Mönche haben den Menschen auf ihren beschwerlichen Reisen Unterkunft, Schutz und Hilfe geboten. Cicely Saunders gründete 1967 das erste moderne Hospiz "St. Christopher`s" in London. Dort gab sie Menschen nicht nur einen geschützten Raum für die letzte Station ihrer Reise, sondern auch die Möglichkeit, in Würde zu leben bis zum Schluss.
Wer mit dem Hospizverein Kulmbach Kontakt aufnehmen möchte, kann das jederzeit über die Webseite www.hospiz-kulmbach.de tun oder anrufen unter 09221/924739.