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Simbabwe war Gastgeberland des Weltgebetstags der Frauen

Ökumenisches Team
Datum:
Veröffentlicht: 12.3.20
Von:
Ingrid Kohles

Aus Simbabwe, dem ehemaligen Südrhodesien im südlichen Afrika, kam die Gebetsordnung für den Weltgebetstag der Frauen. Das rohstoffreiche Land grenzt an Südafrika, Botswana, Sambia und Mosambik, es ist so groß wie Deutschland und Belgien zusammen.

Eine Ruinenstadt aus Granitsteinen, heute „Groß-Simbabwe“ („ehrenwerte Steinhäuser“) genannt ist Namensgeberin für Simbabwe. Das Fernhandelsreich der Shona hatte hier seinen Herrschaftssitz, es sind die größten vorkolonialen Steinbauten im südlichen Afrika. Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert lebten dort bis zu 20.000 Menschen. Ab dem Ende des 19. Jh. haben Europäer die Region bis 1980 beherrscht und ausgebeutet.

Wo es ausreichend Regen gibt, ist das Land sehr fruchtbar. Überall wachsen tropische Pflanzen und wer durch das Land reist, sieht beeindruckende Naturschauspiele, wie die Victoriafälle im Westen. Zebras und Gnus, Elefanten und Giraffen, Löwen, Affen, Insekten und Schlangen sind im Simbabwe beheimatet. In mehreren Wildparks kann man sie beobachten. 70 Prozent der indigenen Bevölkerung sind Shona, die vor allem im Norden leben. Wie so oft sind es die Frauen, die sich für Kinder, Eltern und auch entfernte Verwandte verantwortlich fühlen und Nahrungsmittel für den Eigenbedarf produzieren. Viele Simbabwerinnen und Simbabwer arbeiten im Ausland und unterstützen die Familien zuhause mit Geld. Millionen Menschen im Land wissen nicht, wie sie ihre Kinder ernähren sollen. AIDS ist ein großes Problem, viele sind HIV-positiv und auf gesunde Ernährung und Medikamente angewiesen, was kaum bezahlbar ist. Um die Aids-Waisen kümmern sich die Großmütter. Die Lebenserwartung der Menschen in Simbabwe beträgt durchschnittlich nur 61 Jahre alt. Offiziell garantiert Simbabwes Verfassung die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Dennoch dominieren – vor allem auf dem Land Polygamie, Zwangsverheiratung und vielfältige Diskriminierungen.

Obwohl es in Simbabwe wertvolle Bodenschätze gibt, kommen sie der Volkswirtschaft nicht zugute, Korruption und Misswirtschaft haben das rohstoffreiche Land in den Ruin getrieben. Die einstige „Kornkammer“ muss heute Lebensmittel einführen. Tabak ist der Hauptexportartikel, der überwiegend nach China ausgeführt wird. Unter dem aktuellen Präsidenten Mnangagwa ist eine Verbesserung der wirtschaftlich katastrophalen Situation nicht in Sicht.

Mit der Bibelstelle der Heilung des gelähmten Menschen am Teich Betesda aus Johannes 5 laden die Frauen aus Simbabwe beim diesjährigen Weltgebetstag zum Mitbeten ein. In der Erzählung vom Kranken am Teich wurde deutlich, wie wichtig es den Frauen aus Simbabwe ist, dass Jesus den Menschen nahe ist. Jesus stellt dem Kranken genau die Frage, die es ihm ermöglichst, über seinen tiefster Schmerz nachzudenken „Ich habe keinen Menschen …“. Damit gibt er ihm die Chance, dass eine Veränderung möglich wird. Mit der Aufforderung: „Nimm deine Matte und geh“ wird alles anders!

Zum gemeinsamen Beten gehörte natürlich auch das gemeinsame Essen. Und die Frauen des Vorbereitungsteams hatten wieder ein große Auswahl an landestypischen Spezialitäten nachgekocht und damit offensichtlich den Geschmack aller getroffen.