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Senioren erleben Kirchturmführung

Glockenweihe 1950
Datum:
Veröffentlicht: 4.5.24
Von:
Ingrid Kohles

Mit einer Kirchturmführung am Sonntagnachmittag wurden die Senioren der Pfarrei Mainroth überrascht. Zur großen Erleichterung aller mussten sie den beschwerlichen Aufstieg in den Turm aber nicht auf eigenen Füßen wagen. Bei einer interessanten filmischen Exkursion von Helmut Fiedler und Günter Seidel konnten die Zuschauer bis in die oberste Etage des Kirchturms zu den vier Glocken gelangen.

Über eine enge steinerne Wendeltreppe erreicht man das erste Obergeschoss. Hier befindet sich der Uhrschrank mit der mechanischen Turmuhr aus dem Jahr 1950. Nach einer fachmännischen Erklärung der Funktionsweise dieser historischen Uhr wandten sich die Turmbesteiger einer steilen Holztreppe zu, um ins nächste Turmgeschoss zu belangen. Hier befindet man sich auf gleicher Höhe mit der Decke des Chorraumes und das angrenzenden Kirchenschiffs. Über einen niedrigen Durchlass in der steinernen Mauer kann man durchschlüpfen. Als Günter Seidel hier den Deckel zum sogenannten Heilig-Geist-Loch öffnete, ertönte ein vielstimmiges Ahhh, denn bei der Durchsicht kann man die Höhe des Kirchenschiffs gut erkennen.

Um die Glockenstube im Turm zu erreichen, muss man eine noch steilere Holzstiege erklimmen und dann steht der Betrachter vor den vier Bronzeglocken. In der Mitte der Glockenstube hängt die große „Einser“, die Michaelsglocke mit der Aufschrift „Sancte Michaele defende nos = verteidige uns, Im heiligen Jahr 1950“ und ein Bild des Erzengels mit dem Flammenschwert. Sie alleine bringt schon 20 Zentner auf die Waage. Rechts daneben die etwas kleinere Paulsglocke. Sie trägt die Aufschrift „Aus Dankbarkeit und Verbundenheit mit Mainroth, gestiftet von Paul Hilpert, Maineck“. An der linken Seite hängen die Josefs- und die Kriegsgedächtnisglocke übereinander. Die St. Josefs-Glocke ziert ein Bild des hl. Josef der schützend eine Hand auf die Schulter von Jesus gelegt hat. Die darunter hängende

Kriegsgedächtnisglocke mit der Aufschrift „Kriegsgedächtnisglocke 1914-18“ wird auch als Marienglocke bezeichnet. Sie stammt noch aus dem Geläut von 1921 und war als einzige 1942 nicht zu Kriegszwecken abgeholt und eingeschmolzen worden. So läutete damals acht Jahr lang nur die kleinste Glocke im Turm. Für die Neuanschaffung von drei Glocken stellte Paul Hilpert aus Maineck eine große Geldsumme zur Verfügung. Die feierliche Glockenweihe fand am Kirchweihsamstag 1950 statt.

Viele von den anwesenden Senioren konnten sich noch an den Weihetag erinnern, den sie als Kinder oder junge Erwachsene miterlebten. Seniorenbeauftragte Margret Krause bedankte sich bei Helmut Fiedler für die Filmvorführung, die bei allen großes Eindruck hinterlassen hat.