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Senioren erkunden das Schaubergwerk Morassina

Führung
Datum:
Veröffentlicht: 3.10.19
Von:
Ingrid Kohles
Mit dem Besuch im Schaubergwerk Morassina bei Neuhaus am Rennweg gelegen, hatte sich das Seniorenteam der Pfarrei Mainroth in diesem Jahr ein sehr interessantes Ziel ausgesucht.
Herr Morassi.JPG

Erstmals erwähnt wurde die Grube im „Schwefelloch“ im Zusammenhang mit dem Abbau von Alaun, Eisen- und Kupfervitriol sowie Schwefel und Farberden im Jahre 1683. Als 1717 der Kaufmann Johann Leonard Morassi das Bergwerk übernahm, nannte er es in Anlehnung an seinen Namen Morassina. Nachdem man um 1850 Alaun- und Vitriolprodukte auf chemischen Weg billiger produzieren konnte, kam das Bergwerk schnell zum Erliegen. Die Eingänge zum Hohlraumsystem und auch das gesamte Bergwerk gerieten in Vergessenheit. Als 1951 Bergleute auf der Suche nach Uran die Eingänge der Grube öffneten, fanden sie zwar kein spaltbares Material, dafür aber Tropfstein- und Sinterbildungen, die weit und breit ihresgleichen suchten und schon damals als besonders beachtenswert eingestuft wurden. Wegen der Nähe zur damaligen innerdeutschen Grenze verhinderten die DDR-Behörden eine Eröffnung als Schaubergwerk. Erst 1993 wurde das Schaubergwerk Morassina der Öffentlichkeit vorgestellt. Es gilt heute zusammen mit seinem Untertage-Sanatorium, dem „Sankt-Barbara“-Heilstollen und seinem Bergbaumuseum als ein Konglomerat von Bildung, Forschung, Entspannung und Erholung. Vor kurzem nahm das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz eine Messstation zur Erdbebenbeobachtung in Betrieb. Sie speist ihre Daten in das seismologische Netz des Landes ein. In Thüringen werden immer wieder kleinere Erdbeben von den Messstationen registriert, vor allem in Ostthüringen und im Vogtland wackelt die Erde von Zeit zu Zeit.

Durch die im Gestein vorhandenen Sulfide, Oxide, Carbonate, Phospate, Silikate und vieles mehr, haben die Tropfsteine eine außergewöhnliche Färbung, die von Braun über dunkles Ocker bis hin zu grün und blau changiert. Diese Farbenvielfalt und die Verbindung mit Relikten bergbaulicher Tätigkeit sorgten dafür, dass die Morassina 1996 ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragen wurde. Beim Rundgang, der im Neuen Stollen, Stahlblaue Grotte genannt, bestaunten die Ausflügler die Farben- und Formenvielfalt und warfen auch einen Blick auf eine Gesteinsformation, die scherzhaft „Morassi“ genannt wird.

Nach einer Kaffeepause ging die Reise wieder zurück ins Fränkische zum Wasserschloss Mitwitz. In der Schlosskapelle zelebrierte P. Kosma Rejmer eine Eucharistiefeier. Im Anschluss berichte Kirchenpflegerin Gudrun Kalterer aus der Entstehungszeit der Kapelle, die erst kürzlich generalsaniert wurde. Mit einem Abendessen im Waldhotel Bächlein klang der kurzweilige Ausflug aus.