Zum Inhalt springen

Märchen sind Mutmacher fürs Leben

Märchen
Datum:
Veröffentlicht: 27.6.24
Von:
Ingrid Kohles

Seniorenkreisleiterin Margret Krause freute sich beim jüngsten Seniorentreff der katholischen Pfarrei Mainroth über das Kommen von Margit Schreppel aus Isling. Landläufig wird Margit Schreppel gerne als „die Märchenerzählerin“ bezeichnet. Aber damit wird man der vielfältig ausgebildeten Frau nicht gerecht. Als examinierte Krankenschwester arbeitete sie ursprünglich in der inneren Medizin und in der Intensivmedizin am Klinikum Lichtenfels sowie in der ambulanten Pflege. Dann entschloss sie sich, neue Wege zu gehen, es folgte eine Ausbildung zur Heilpraktikerin und Homöopathin. Im Lauf der Zeit erkannte sie, dass nicht nur die Therapie von Krankheit sondern auch deren Vorbeugung und die Gesunderhaltung des Körpers wichtige Themen sind. So bildete sie sich fort als Entspannungstherapeutin, als Begleiterin für Krisen- und Kindertrauerbegleiterin und vieles mehr. Im „Sterntaler Märchenzentrum in Rastatt“ kam dann die Ausbildung zur professionellen Märchenerzählerin hinzu.

Märchen sind Lebensgeschichten und wurden ursprünglich für Erwachsene aufgeschrieben, führte die Erzählerin aus. Märchen können uns die Augen öffnen, um zu erkennen wie wir unseren eigenen Weg finden und gehen können. Für Kinder sind sie wie „Mutmachgeschichten“, deshalb haben Kinder auch oft Lieblingsmärchen und wollen diese immer wieder hören. Märchen handeln meist von Liebe, Glück, aber auch Trauer, Tod und Verlassen werden, trotzdem gehen sie am Ende meistens gut aus.

Margit Schreppel hatte aus ihrem Märchenschatz fünf ausgesucht. Das erste Märchen hieß „Heilkraft des Baumes“. In dem Stück übergab ein altes, krankes und kinderloses Ehepaar seinen Bauernhof einem Nachbarn, als Gegenleistung sollte dieser für sie sorgen. Aber er behandelte sie schlecht und sie wurden immer kränker. Deshalb beschlossen sie zum Sterben in den Wald zu gehen. Sie gingen zu der Buche, an der sie sich zum ersten Mal geküsst hatten, dort legten sie sich zum Sterben hin. Im Traum erschien ihnen eine Frau und gab ihnen einen Zaubertrank. Als sie aufwachten, fühlten sie sich wieder jung und gesund und sie gingen zurück zum Hof. Aber der Nachbar behandelte sie so schlecht wie zuvor. Als er später selbst krank wurde, fragte er die beiden Alten, wie sie wieder gesund wurden. Erwartungsvoll ging er zu der Buche, aber ihm wurde nicht geholfen und er kam auch nicht mehr zurück. Da bewirteten die Bauersleute ihren Hof wieder selbst und fanden schließlich einen guten Ziehsohn für die Weiterführung des Hofes. So hat sich doch noch alles zum Guten gewendet und der Ziehsohn ging auch später immer noch in den Wald zur Buche und bedankte sich.

 

Im zweiten Märchen erzählte sie, wie der Mohn und die Kornblume auf das Getreidefeld kamen. Beim dritten nähte ein Schneider einen Rock für den Mond. Das Röcklein passte wie angegossen, aber bei zunehmendem Mond musste er es ändern und dann bei abnehmendem Mond auch wieder. Als dann eine Mondfinsternis kam, hatte der Schneider keine Lust mehr und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Das nächste Märchen befasste sich mit dem Liebessymbol Rose, es hieß Rose mit einer Perle in der Mitte. Zum guten Schluss erzählte sie noch von dem Pechvogel, der auch einmal Glück haben wollte.

Herzlicher Applaus belohnte die Märchenerzählerin für den gefühlvollen Vortrag der schönen und kurzweiligen Märchen.