Leidensgeschichte Jesu im Passionsspielort Sömmersdorf erlebt

Die Passionsspiele in Sömmersdorf erleben, das war das Ziel der Reisegruppe der katholischen Pfarrgemeinde Mainroth. Einige konnten schon von der Spielleidenschaft der Sömmersdorfer berichten, denn schon 2018 waren die Mainrother dort, auch da schon mit Reiseleiterin Margret Krause.
Die Theaterleidenschaft ist in Sömmersdorf spürbar. Schon seit 1933 wirken etwa zwei Drittel der 680 Einwohner an den Fränkischen Passionsspielen mit, die alle fünf Jahre die Leidensgeschichte Jesu zeigen. Schirmherr ist traditionell der Bischof von Würzburg.
Nach einer gemeinsamen Mittagseinkehr kam die Reisegesellschaft erwartungsvoll in Sömmersdorf an. Die Waldbühne mit dem Gewölbedach über dem Zuschauerraum einfach überwältigend. Davor ist das traditionelle über 2000 Jahre alte Jerusalem auf der Bühne aufgebaut. Im Programm erfährt man, dass das abwechslungsreiche Bühnenbild ehrenamtlich aufgebaut wird. Alles, jeder Baldachin, jeder Dachvorsprung und jedes Holzfenster wird von Sömmersdorfern eigenhändig gebaut, die Kostüme selbst genäht. Als ungeschriebenes Gesetz gilt, nur wer in Sömmersdorf wohnt oder früher gewohnt hat, darf mitspielen. Ausnahmen werden nur bei den beiden Eseln, den Schafen und Kamelen gemacht. Und dann geht es los: Jesu zieht in Jerusalem ein. Auf der Bühne plötzlich hunderte Schauspieler, die das Volk aus Jerusalem spielen. Vom Baby bis zur Oma ist alles vertreten. Es ist ein sehr emotionales Erlebnis, die drei Stunden Passionsspiel mit nur einer Pause vergehen wie im Flug.
Ein besonderes Aha-Erlebnis gibt es für alle noch bei der Abfahrt, denn die Sömmersdorfer winken ihren Gästen zum Abschied zu, ob groß oder klein, von allen gibt es einen freundlichen Abschiedsgruß. Nach einer Abendeinkehr in Viereth geht dieser unvergeßliche Tag zu Ende.




