Gottesdienst mit Kräuterweihe unter freiem Himmel

Mit einem festlichen Freiluftgottesdienst begingen die Gläubigen der Pfarrei Mainroth das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Eine Marienlegende lautet, dass die Jünger Jesu beim Öffnen des Grabes von Maria neben Rosen- und Lilienblüten auch duftende Heilkräuter vorfanden, nicht jedoch deren Leichnam. Daraus entwickelte sich im 10. Jahrhundert der Brauch, Kräuter an Mariä Himmelfahrt zu weihen. Die katholische Kirche sieht die Kräuterweihe vor allem als Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen, so Pfarrer Georg Birkel, der den Gottesdienst zelebrierte. Aber nicht nur Maria, auch wir selbst können uns vergleichen mit einer Blume, die im Garten Gottes wächst. Dann segnete Pfarrer Birkel die vielen mitgebrachten Kräuterbuschen und besprengte sie mit Weihwasser. Den Festgottesdienst und das anschließende gemütliche Beisammensein umrahmte das Ensemble „KlosterBlech“ aus Himmelkron unter der Leitung von Anette Mytzka.
Im Anschluss waren alle zum gemeinsamen Kaffeetrinken ins Jugendhaus St. Heinrich eingeladen. Das Seniorenteam und dessen Leiterin Margret Krause freuten sich, dass auch Pfarrer Georg Birkel, Diakon i. R. Herbert Mayer und Eva Maria Horn, die Seniorenbeauftragte der Stadt Burgkunstadt, zu den Gästen zählten. Am 15. August 1994 wurde der Seniorenkreis der Pfarrei aus der Taufe gehoben und seither findet immer am Festtag Mariä Himmelfahrt ein Treffen statt. Nach dem Kaffee, zu dem die leckeren selbstgebackenen Torten und Kuchen gereicht wurden, gab es als Anlass des 30jährigen Bestehens ein Gläschen Sekt und zum Abschluss Wiener. Seniorenbeauftragte Margret Krause erzählt über die Symbolik beim Binden der Kräuterbuschen. Dabei gibt es einiges zu beachten. Die Zahl der Kräuter soll "magisch" sein, mindestens sieben Kräuter muss man also sammeln. Aber auch neun (drei mal drei), zwölf (für die Apostel) oder gar 77 werden genannt. Typische Pflanzen waren Alant, Dill, Eibisch, Wermut, Beifuß, Johanniskraut, Schafgarbe, Rainfarn, Königskerze, Kamille, Thymian, Baldrian, Eisenkraut, Odermennig, Klee, Ringelblume, Kümmel, Wegwarte, Arnika, Augentrost, Lein, Pfefferminze, Amarant, Tausendgüldenkraut, Haselnuss sowie die Getreidesorten. Die Zusammenstellung hing von den vor Ort vorkommenden Pflanzen und dem Bestand an Arten mit besonderer Wirkung ab. Ein Auswahl der in den heimischen Gärten wachsenden Kräuter hatten Margret Krause und Verena Deerberg zu einer kleinen Pflanzenschau zusammengestellt.
Die Einladung zum Seniorenausflug am 15. September nahmen die Senioren gerne entgegen und viele nutzten die Gelegenheit, sich gleich anzumelden.



