Die Kräuterbuschen kennzeichnen das Hochfest „Mariä Himmelfahrt"
Seniorenbeauftragte Walburga Düthorn begrüßte die frohe Runde und hieß vor allem Pater Georg Kosellek aus Burgkunstadt willkommen. Besonders herzlich begrüßte sie Pfarrer Richard Tine aus der Diözese Thiés in Senegal, der zur Urlaubsvertretung von Pater Paul Hebel in Deutschland weilt.
Renate Halwart mit einem Kräuterbuschen
Renate Halwart von der Umweltstation brachte für ihren Vortrag einen großen Kräuterbuschen. Mariä Himmelfahrt, auch „Großer Frauentag“ genannt, ist ein uraltes christliches Fest, das wohl früher eine Art Erntedankfest war und schon 431 erstmals schriftlich erwähnt wird. Der alte Brauch der Kräuterweihe hat sich aus Legenden um Maria entwickelt. Nach einer dieser Legenden ließen die Apostel das Grab der Gottesmutter öffnen, aber sie fanden darin nicht mehr den Leichnam sondern Blumen. Die Symbolhandlung, mit Gottes Hilfe die Kräfte der Natur zugunsten von Mensch und Tier einzusetzen, bezog auch die Anzahl und Auswahl der Kräuter mit ein. Ihr Anzahl richtete sich nach den heiligen Zahlen und betrug zwischen 7 und 99 Kräutern: sieben – als die alte heilige Zahl oder neun (also drei mal drei) waren normal, aber auch 12, 24, 72 oder gar 99 sind bekannt. Viele traditionelle Pflanzen sind heutzutage am 15. August nicht mehr zu finden, weil sie durch die Klimaerwärmung früher verblühen. Als typische Kräuter, die im Kräuterbuschen Verwendung fanden, nannte Renate Halwart: Beifuss, Schafgarbe, Salbei, Johanniskraut, Dost (das Kräutlein „Wohlgemut“), Ähren, Baldrian und Zierpflanzen. Quasi als Zepter kam in die Mitte die Königskerze, die auch als Himmelsbrand bezeichnet wird.