Die Bahamas bieten Sonne, Sand und mehr


Der Einladung zumEinstimmungsabend über die Bahamas, dem diesjährigen Gastland desWeltgebetstags der Frauen, waren auch in diesem Jahr wieder erfreulich vieleinteressierte Frauen und Männer aus der katholischen Pfarrgemeinde Mainroth undden evangelischen Kirchengemeinden Schwarzach und Willmersreuth gefolgt.
Stilechtwurden die Gäste mit einem „Bahama Mama“ einem leckeren Fruchtcocktail begrüßt.Die Bahamas, das sind an die 700 Inseln, von denen aber nur 30 bewohnt sind. ImJahr 1492 landete Christoph Kolumbus auf einer dieser Inseln und gab ihr denNamen San Salvador. Wegen der niedrigen Gewässer taufte er den Archipel „bajamar – seichtes Wasser“, daraus wurde später der Name Bahamas. Für dieeinheimischen Lucayer, ein friedliches Volk, war das Erscheinen von Kolumbus imNachhinein betrachtet, eine Katastrophe. Die Spanier verschleppten sie in dieBergwerke Hispaniolas und innerhalb eines Vierteljahrhunderts waren dieUreinwohner ausgerottet. Sie starben auf dem Seeweg, fielen europäischenKrankheiten zum Opfer oder kamen durch die Schinderei in den Minen elend umsLeben. Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Inseln unbesiedelt. 1629 wurdendie Inseln britische Kolonie und englische Siedler brachten Sklaven ausWestafrika für die Arbeit in den Plantagen mit. Anfang des 18. Jahrhundertslebten auf den Bahamas viermal mehr Piraten und Freibeuter als Siedler. 1807wurde endlich der Sklavenhandel verboten. 85 % der Bevölkerung gehen auf dieehemaligen Sklaven zurück, aber erst 1967 zogen die ersten farbigen Ministerins Parlament ein.
Diebahamischen Frauen erhielten 1961 das Wahlrecht, das war der Erfolg einerintensiven Kampagne der Frauenrechtsbewegung. Aber erst 30 Jahre später, 1992,wurde die erste Frau ins Parlament gewählt. Top-Thema der Frauenbewegung aufden Bahamas ist der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Sexueller Missbrauch ist weit verbreitet, die sexuelleGewalt gegen Minderjährige steigt seit Jahren kontinuierlich an. Die Bahamasgehören zu den zehn Ländern der Welt mit den meisten Vergewaltigungen,tragischer Weise sind die meisten Opfer Kinder. In einer großangelegtenMedienkampagne versuchen mehrere Organisationen dieses Übel zu bekämpfen.Frauen sind überproportional von Armut betroffen, verdienen nur etwa zweiDrittel von dem was Männer bekommen und werden auch in ihren Grundrechten diskriminiert.Sie dürfen ihre Nationalität nicht an ihre Kinder weitergeben, denn lautVerfassung ist dafür der Vater zuständig.
DieBahamas haben die höchste Rate an Brustkrebs weltweit. Die genauen Ursachendafür sind nicht bekannt, aber es bedeutet, dass eine von 25 Bahamaerinnen imLaufe ihres Lebens daran erkrankt. Auch die Rate der mit HIV-Infizierten und anAids Erkrankten ist sehr hoch. Hier engagieren sich die Kirchen bei der Betreuungder Kranken.
DieBahamas sind ein überwiegend christliches Land. Neun von zehn Staatsbürgernbekennen sich zu einer der zahlreichen christlichen Kirchen in dem Inselstaat.Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 21.800 US-Dollar pro Kopfgehören die Bahamas weltweit zu den hochentwickelten Ländern. Wirtschaftlichleben die Inseln in erster Linie vom Tourismus und von Finanzdienstleistungen.Etwa 1,5 Millionen Touristinnen und Touristen kommen jedes Jahr, vor allem ausden nahegelegenen USA. Für sie verkörpern die Bahamas den Traum von Sonne,Strand und Luxus. Als Steueroase ziehen die Bahamas Finanzgeschäfte aus derganzen Welt an, denn hier lassen sich steuerlich begünstigt Gelder anlegen undTransaktionen durchführen. Beide Geschäftsbereiche aber machen das Land stark vom Ausland und von den Wechselfällen der Weltwirtschaft abhängig.
Nacheinem Anspiel zur Bibelarbeit aus dem Johannesevangelium zur Fußwaschung undeiner meditativen Achtsamkeitsübung luden die Frauen des Vorbereitungskreiseszum Verkosten der leckeren Speisen von den Bahamas ein. Ein reichhaltigesBuffet erwartete die Gäste, denn die Frauen hatten ein Mehrgänge-Menü mitverschiedenen Hauptgerichten und Desserts gezaubert.
ZumAbschluss lud Birgit Stenglein zum Weltgebetstags-Gottesdienst am 6. März 2015um 19.30 Uhr in der Johanniskirche in Schwarzach ein.

