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Der Weg ist nicht das Ziel - Auf dem Jakobsweg unterwegs

Datum:
Veröffentlicht: 1.1.17
Von:
Pfarrei Mainroth
„Der Weg ist nicht das Ziel“ so umschrieb Pastoralreferent Josef Ellner aus Bad Staffelstein den Bericht über seine Wanderung auf dem Jakobusweg bis Santiago de Compostela.

Anders als landläufig vermutet, ist „der Jakobsweg“ kein Pilgerweg der in direkter Linie führt, vielmehr ist ganz Europa mit einem Netz von Wegen durchzogen, die sich in Frankreich bündeln und in den Hauptweg, den Camino Francés, münden. Weit über 90 Prozent aller Pilger gehen diesen Weg von Frankreich aus über die Pyrenäen und weiter über die alten Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León bis zum Jakobsgrab in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien). Die Grabstätte in Santiago de Compostela entwickelte sich im Mittelalter neben Rom und Jerusalem zum dritten Hauptziel der christlichen Pilgerfahrt. Und so pilgern seit Jahrhunderten die Menschen in Richtung der untergehenden Sonne gen Westen. In der Mystik wird der Himmelsrichtung eine besondere Bedeutung zugeschrieben, hier pilgern die Bußfertigen ihrer eigenen Endlichkeit entgegen. Die Rückkehr in die Heimat begreift der Pilger als Gang ins Ostern, in eine Auferstehung zu neuem Leben. Seit den 1970er Jahren hat die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen großen Aufschwung erlebt. Ein Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1982 förderte die Pilgerbereitschaft erneut. Als der Europarat 1987 den Weg zum ersten europäischen Kulturwerg erklärte, wurde gut 3.000 Pilger pro Jahr registriert, heute sind es über 200.000. Sie gehen entweder wie Josef Ellner den ganzen Weg oder nur den Camino durch Spanien oder den Weg in mehreren Abschnitten. Alle erreichten Stationen werden mit Stempeln in einem Pilgerausweis bestätigt, dieser berechtigt zur Nutzung der Pilgerherbergen und in Santiago erhalten die Pilger dann eine Urkunde, die Compostela.