Das Coburger Puppenmuseum machte 2011 Station in Mainroth
Christine Spiller, die Leiterin des Coburger Puppenmuseums, hatte das Museum „im Koffer“ mitgebracht. Anhand vieler Bilder dokumentierte sie, dass früher die reichen Kinder des Adels und des Bürgertums mit Puppen, Puppenstuben, Eisenbahn und Schaukelpferd auf ihre spätere gesellschaftliche Rolle vorbereitet wurden. Erst im 20. Jahrhundert konnten sich auch die weniger gut betuchten Eltern eine oder mehrere Puppen für ihre Kinder leisten. Im Coburger Puppenmuseum, das aus der einzigartigen Sammlung von über 2000 Exponaten des Ehepaares Carin und Dr. Hans Lossnitzer entstanden ist, sind Puppen aus Franken, Thüringen und Frankreich zu bestaunen. Daneben lassen Puppenstuben und –häuser, Puppenküchen Coburger Puppenmuseum und Puppenläden die vergangene Zeit lebendig werden. In liebevoll und detailreich gestalteten Vitrinen sind Spielpuppen aus verschiedenen Zeitepochen, Mode-, Charakter- und Künstlerpuppen in Szene gesetzt. Die Puppenkünstlerin Carin Lossnitzer spielte seit ihrer Kindheit leidenschaftlich gerne mit Puppen. Aus ihrer Sammelleidenschaft entwickelte sich auch eine große Kenntnis über Puppen und so war der Schritt zum Puppenmachen nicht mehr groß. Mit ihren mehrfach ausgezeichneten „Sabber-Babies“ und den „Kindern aus aller Welt“, die sie für die Firma Schildkröt entwarf, fand sie als Puppenkünstlerin weltweit große Anerkennung. Die wohl bekanntesten sind das Schmusebaby, Träumerle und eine Werfpuppe für Erstlinge. Das Ehepaar Lossnitzer sammelte aber nicht nur „Mädchen“-Spielzeug. Die Kaufläden, die es ab 1900 gab, waren auch bei Jungs beliebt, ebenso wie die Schaukelpferde oder die dampfbetriebenen Spielsachen.